Die grösste Verarschung, seit es Parteien gibt…


geklaut bei twitter.com/satirelupe 

Es gibt zwei Arten von SVP Wählern:

  • Die ungebildeten, frustrierten Versager
  • Die schlauen Egoisten, die das Volk ausnehmen wollen

Das ist natürlich etwas überspitzt formuliert, ist aber im Grunde genau so. Es ist schon ein ziemliches Husarenstück, dass es die Partei der Superreichen, der Konzerne, der Industrie und der Finanzwirtschaft immer wieder schafft, die Leute mit Lug und Trug an die Urne zu locken.

Ein bisschen Volkstümlichkeit da, ein zwei Vorzeigebauern hier, ein grosses Sündenbockthema (Ausländer und Flüchtlinge) obendrauf und fertig ist der Progandamix, mit dem man frustrierte, verängstigte und ungebildete Wähler in Massen einkassiert. 

Dass die Politik dann im eigentlichen Sinne komplett Volksfeindlich ist, merken diese Schäfchen gar nicht mehr. Sie traben wie fröhliche Kälbchen zu ihrem eigenen Metzger.

Natürlich gibt es auch gebildete SVP Wähler. Diejenigen nämlich, welche das System hinter der SVP erkannt oder gar mitgestaltet haben und die zu den wenigen gehören, die von der Umverteilung der Vermögen von unten nach oben profitieren.

Man könnte nun denken, auch meine Zeilen seien Propaganda. Bevor ihr nun deswegen in die Tasten haut und kommentiert, beantwortet mir mal folgende Fragen:

Es ist schon ein Glanzstück münchhausnerischen Ausmasses, wie die SVP es schafft, 30% der Schweizer dazu zu bringen Gesslers Hut zu grüssen, im Glauben daran, es sei Tells Kapuze. Wie lange wird es wohl dauern, bis das Volk merkt, dass es aufs hinterhältigste Beschissen wird? 

Meine Grossmutter pflegte zu sagen: Den Katroffeln gehen die Augen auch erst auf, wenn sie im Dreck sind! Wohlan, vielleicht braucht es erst den Absturz, bis „das Volk von Blochers Gnaden“ realisiert, dass es sich den eigenen Ast abgesägt hat. 

Bald sind Wahlen! Diesmal braucht es alle Stimmen. AUCH DEINE!!!

4 Gedanken zu “Die grösste Verarschung, seit es Parteien gibt…

  1. Michael

    Hey Stefan

    Dein Beitrag hat mir gefallen. Und deine Fragen auch. Ich als ungebildeter, frustrierter Versager werde ansatzweise versuchen, dir diese Fragen zu beantworten. Erwarte aber bitte nicht zu viel ;)

    Das Geld ist mehrheitlich von Spendern, und selbstverständlich glaube auch ich, dass diese Spenden nur von der reichen Elite der Schweiz kommen – ein richtig böser Haufen Menschen, die nur den eigenen Vorteil im Sinn haben – so richtige Egoisten! Ich kann verstehen, dass dich das nervt! Auch ich bin neidisch. Am besten wir werfen sie alle in einen Topf und kochen sie bei 120°! Ich mag deine Art, wie du verallgemeinerst, sehr!

    Die konsequenten Stimmen gegen die Konsumenten? Unerhört, wie ich finde. Und da zähle ich das ganze Pack, das z. B. gegen 5/6 Wochen Ferien oder gegen eine Erhöhung des Rentenumwandlungssatzes waren, ebenfalls mit dazu. Die kannst du also gleich auf die Liste der Achse des Bösen setzen. Alles egoistische Kapitalisten!

    Und zum Thema lügen in der Wahlpropaganda. Nun, ich versteh dich! Wir, also die frustrierten Versager, sind schlicht NICHT in der Lage, eine Statistik richtig zu lesen und zu interpretieren. So wie ich die Statistik lese, fürchte ich mich vor einer totalen Überfremdung in meinem Land. Nicht mal im Traum käme ich auf die Idee, mir die Zahlen auf der Seite anzusehen. Und so ergeht es, wie von dir erwähnt, fast jedem 3. Schweizer… die reinste Volksverblödung :)

    Ich finde du bist auf dem richtigen Weg, Leute wie mich zu bekehren und auf den richtigen Pfad zu führen. Auch ich finde Reagieren viel besser als selbst zu agieren. Aus diesem Grund kann ich auch verstehen, warum dein Post sehr vorwurfsvoll und kein bisschen kreativ geschrieben wurde. Warum auch versuchen die Leute von der guten Absicht der Jedi zu überzeugen, wenn es doch viel einfacher und bequemer ist, die dunkle Macht zu verteufeln? ;)

    Zum Schluss noch ein lieb gemeinter Rat, diesmal ohne Sarkasmus:
    Genau sowas und Leute wie du sind übrigens einer der Gründe für die guten Wahlergebnisse einer SVP! Das WARUM sollte sich dir eigentlich selbst offenbaren, denn du gehörst offensichtlich zu den Schlauen hier im Lande. Ihr von mitte bis links beschäftigt euch viel zu sehr mit euren Wahlgegnern als mit der eigenen Politik.

    Wäre es denn nicht viel sinnvoller gewesen, anstatt diesem CONTRA SVP-, einen PRO-Beitrag deiner politischen Überzeugungen, Ideen und Ziele zu verfassen? Eine Idee wie man aktuelle Probleme in unserem Land produktiv und Sinnvoll lösen könnte?

    Das könnte mich persönlich nämlich viel eher davon überzeugen, deine Meinungen zu teilen und/oder zu unterstützen. Mir zu sagen was du NICHT magst ist eine Sache, viel zielführender wäre jedoch, mir zu sagen WAS du gerne magst.

    Liebe Grüsse
    Michi

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  2. Lieber Michi

    Herzlichen Dank für Deine herzige Antwort! Du scheinst mir keiner der frustrierten Versager zu sein. Dein nahezu fehlerloses Deutsch lässt doch ein gewisses Mass an Bildung vermuten. Das bedeutet, Du gehörst entweder zur zweiten Sparte der SVP Wähler oder zu der Masse an bezahlten Studenten, die in den Social Medien pro SVP Stimmung zaubern sollen. Wie dem auch sei, meine Fragen hast auch Du natürlich, wie üblich, nicht wirklich beantwortet.

    Das der Wahlkampf durch Spenden finanziert wird ist ja klar. Bei der Flut an Plakaten, Mailings, aufgekauften Medien und digitaler Präsenz wird aber jedem Kind klar, dass da ein Millionen Budget dahinter steckt. Es ist sogar das grösste Budget aller Parteien. Da lohnt sich die Frage, aus welcher Ecke die Spenden kommen. Wohl kaum von den armen Bauern, die wir mit Subventionen fördern müssen (wo bleibt da eigentlich der Ruf nach dem schlanken Staat und der Selbstverantwortung?). Wohl auch kaum aus den leeren Geldsäckeln der armen Schweizer, die wegen der bösen Ausländer (oder sind es am Ende doch die gewinnsüchtigen Manager, die ihr so gerne schützt) Ihren Job verloren haben? Vom Volk kann es auch nicht sein. Wie die SVP uns immer erklärt, stehen wir ja kurz vor dem Untergang, also bleibt auch kein Geld zum Spenden. Woher kommen also die Millionen?

    Das führt uns zu einer weiteren Frage: Wieso braucht man eigentlich so ein riesiges Budget für den Wahlkampf, wenn man doch so oder so das Sprachrohr des Volkes ist?

    Schön, dass Du mir punkto Konsumentenschutz recht gibst, da kann man ja aber auch nichts schön reden! Und dass wir gegen mehr Ferien gestimmt haben, ist doch super! Das stärkt auf faire Weise unsere Arbeitsplätze und beim Rentenalter darf man auch ruhig nachhaltig handeln.

    Ich bin sogar gegen einen Beitritt zur EU. Auch wenn ich denke, dass uns ein europäisches Bündnis weiterbringen würde als ein Alleingang. Nur glaube ich nicht, dass die EU clever konstruiert ist.

    Dass Du die Lügerei und Zahlenverdreherei auch unmöglich findest beruhigt mich. Dass Du Angst vor der Überfremdung hast liegt sicher daran, dass Du irgendwo in der Schweiz lebst, wo es fast keine Ausländer hat. Schliesslich zeigt sich bei den Abstimmungen zu diesem Thema, dass dort Ängste sind, wo es gar kein solches Problem gibt. In den Städten werden xenophobe Initiativen immer abgelehnt. Was der Bauer nicht kennt… ;)

    Was ich möchte, kann ich Dir auch gerne sagen (auch wenn ich dann dafür von Deinen Freunden als Gutmensch beschimpft und mir das rechte Schweizer sein von Euch verwehrt werden möchte):

    – Ich will Fairness, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit
    – ich will einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen und Umwelt
    – Ich will das unsere Wirtschaft verantwortungsvoll handelt (Rüstungsexport, ausbeuterische Konzerne regeln, keine Gewinnmaximierung zu Lasten des Staates, kein Steuerdumping, Banken die vom Staat kontrolliert werden – nicht umgekehrt usw.)
    – Ich will, dass Fairness und soziale Gerechtigkeit – ja der Mensch – über den Profit von Wenigen gestellt werden
    – Ich will, dass sich Arbeit und Engagement lohnt – für Alle statt für Wenige
    – Ich will das beste Bildungssystem der Welt. Für alle!
    – Ich will eine Gesellschaft, in der Minderheiten integriert und nicht ausgegrenzt werden
    – Ich will eine offene Schweiz, die sich in positiver Weise an der globalen Entwicklung beteiligt
    – Ich will eine Schweiz, die die Menschenrechte um jeden Preis achtet

    Und ich will eine Schweiz, in der wir Themen offen und lösungsorientiert diskutieren können, ohne ins Lächerliche gezogen und diffamiert zu werden. Ohne Plakate und Slogans, die in der Bildsprache und dem Wortschatz der Nazis gehalten sind.

    Ich will eine Kultur des Miteinanders, der Solidarität und der Fairness. Auch den Schwachen gegenüber. Denn es sind die Schwächsten, die bestimmen, wie stark unsere Gemeinschaft ist.

    Das alles will ich. Und deshalb kann ich nicht für eine Partei sprechen, aber dezidiert gegen eine Partei auftreten, die all diese Wünsche und Werte skrupellos mit Füssen tritt.

    Deshalb #StoppSVP mit all meiner Kraft und meinem ganzen Herzen!

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  3. Michael

    Lieber Stefan

    Immer gern geschehen. Und du hast natürlich recht, ich bin weder frustriert, noch ein Versager – glaube ich zumindest nicht. Ich weiss wie schwer dir das fällt, aber ich gehöre auch nicht zur von dir erwähnten zweiten Sparte. Das du vermutest, ich sei ein bezahlter Student der SVP der in Blogs für pro Stimmung sorgt ist zwar denkbar aber in süsser Weise auch ein wenig Überheblich. Ich glaube da gäbe es durchaus viel weitreichendere Plattformen, wo das bezahlte Gehalt besser investiert wäre. Also muss ich auch hier passen.

    Wer bin ich also? Ich passe in keine deiner Schubladen. Ich bin durch einen guten Freund und Geschäftspartner auf deinen Artikel aufmerksam geworden. Er teilt deine Ansichten (soviel dazu, dass du meinst zu wissen, wer meine Freunde sind) – übrigens genau wie ich. Wobei ICH mich darauf beschränke mit dir in den Punkten deiner Antwort weitgehend d’accord zu gegen. Dafür kriegst du von mir auch ein Daumen hoch.

    Ich bin in der Stadt gross geworden, mit Klassen von teils fast 50% Ausländer-Anteil. Ich habe mit Türken, Jugoslaven, Kosovaren, Italiener, Spanier und Marokkaner in jeder Pause und fast meiner gesamten Freizeit Fussball gespielt. Ich wohne heute fast Tür an Tür mit Schiiten, Ungaren, Deutschen und Tschechen – unsere Kinder spielen oft zusammen. Ich interessiere mich für fremde Kulturen, Religionen und verfolge das aktuelle Weltgeschehen. Ich sehe mich als sehr weltoffen und absolut nicht Ausländerfeindlich.

    Erschüttert dich das? Macht dir das Angst? Ich wette, du kannst nicht verstehen warum ich zuweilen (aber auch nicht immer) mit der SVP sympathisiere! Und genau das ist dein Problem. Es ist das Problem aller „Hardliner“ – sie verstehen nur sich selbst und jene, welche so denken wie sie selbst. Ausgerechnet DU solltest es doch besser wissen!

    Soll ich anklagend auf eine freiwillig arbeitende Mutter von Kleinkindern zeigen, nur weil ich ihre Ansicht von Lebensqualität nicht nachvollziehen kann? Soll ich DICH verurteilen, weil du ein anderes Verständnis von körperlicher Anziehung hast als ich selbst? Soll ich DICH verteufeln nur weil ich glaube, dass deine weltverbesserlichen Ansichten auf eine (meiner Meinung nach) sehr naive Weise erreicht werden wollen?

    Wie ich eingangs erwähnte, kann ich mich mit deinen Wünschen identifizieren. Ich glaube das können sehr viele. Es gibt nichts was gegen deine Wünsche und Träume spricht. Das einzige was uns unterscheidet ist der Weg, den wir gehen wollen um es zu erreichen. Und du machst hier einen wunderbaren Anfang! Das mein ich ganz ehrlich, denn du hast mir gerade (d)ein? politisches Programm mitgeteilt. Ein Programm, dass ich so unterschreiben und auch unterstützen kann. Mache dir doch als nächstes Gedanken darüber, WIE du das alles gerne erreichen würdest!?

    Als Beispiel nehmen wir doch gleich deinen ersten Wunsch:
    „Fairness, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit“

    Das ist auch mein Wunsch. Dazu ein Beispiel:

    Wenn ich dafür plädiere, das kriminelle Einwanderer des Landes verwiesen werden sollen, spreche ich mich (nach meiner Definition) nicht nur GEGEN diese wenigen Einwanderer, sondern FÜR alle anderen Einwanderer aus, welche sich vorbildlich integriert haben – nämlich Jene, mit denen ich Tür an Tür wohne und mit welchen ich früher immer Fussball gespielt habe. FÜR Jene, mit welchen ich heute gerne lache, mich austausche und die wunderbarsten Unterhaltungen führe. Wo bleibt da die Fairness und die soziale Gerechtigkeit, wenn ich toleriere, dass ein paar Wenige den Ruf und das Ansehen so vieler meiner Freunde schädigt? Jeder darf kommen (Chancengleichheit), aber nicht jeder darf auch bleiben (Fairness & soziale Gerechtigkeit).

    Ich bin mir sicher, du siehst das GANZ anders. Aber anstatt eigene Lösungsansätze vorzuschlagen beschränkst du dich darauf Andersdenkende in aller Deutlichkeit als frustrierte Versager und Egoisten zu beschimpfen. Du beschränkst dich also lieber darauf, und jetzt kommt’s!, NICHT lösungsorientiert zu diskutieren und Andersdenkende wie mich ins Lächerliche zu ziehen und zu diffamieren. Alles Eigenschaften die du, wie du sagst, selbst am meisten verachtest.

    Ich kann mich für deine Ansichten begeistern (ich stimme z. B. FÜR Anliegen der SP, wenn sie für mich schlüssig sind), du dich für meine wohl kaum (prinzipiell gegen jede Idee der SVP, selbst wenn sie gut wäre, hab ich recht!?). Ich bin immer bereit, andere Meinungen zu hören und zu respektieren, darf das Selbe von dir aber leider nicht erwarten. Ich erkenne Grautöne wo du nur Schwarz und Weiss siehst – und somit kein Deut besser bist, als Jene die du dafür verurteilst.

    Deshalb #StoppSCHWARZWEISSDENKER – für eine tolerante, diskussionsoffene und meinungsfreie Schweiz mit all meiner Kraft und meinem ganzen Herzen!

    Liebe Grüsse
    Michi

    PS:
    Das Geschriebene hat einen sehr scharfen Ton, dessen bin ich mir bewusst. Der Sinn sollte sich dir jedoch offenbaren. Ich glaube du weisst ganz genau, was ich dir damit sagen und auch zeigen möchte.

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  4. Lieber Michi

    Danke für Deine weitere Antwort. Ich gebe Dir recht. Ich bin dezidiert gegen die SVP. Aber ich bin nicht gegen alle ihrer Anliegen. Da liegst Du falsch.

    Warum das so ist, sollte sich Dir auch erschliessen. Ich sagte ja, ich kann nicht für EINE Partei sprechen. Auch ich beachte verschiedene Anliegen aus verschiedenen Blickwinkeln. Aber was ich nicht und nie und nimmer akzeptieren kann, ist die Art und Weise wie die SVP ihre Anliegen kommuniziert und vertritt.

    Dabei geht es weniger um die politischen Themen, als viel mehr um eine Haltung, die in dem Kommunikationsstil transportiert wird. Ich kann gut und gerne Anliegen der BDP annehmen und dafür stimmen, wenn sie meiner Ansicht entsprechen. Ich kann auch Themen der anderen Parteien, auch aus der politischen Mitte und der bürgerlichen Seite annehmen. Denn diese anderen Parteien kommunizieren mit Anstand und Respekt auch Minderheiten gegenüber. Von der SVP fühle ich mich verunglimpft, angegriffen und diffamiert (ich erinnere an die Diskussionen, die Worte und die Haltung zur Frage der rechtlichen Gleichstellung von Lesben und Schwulen).

    Und, so als positive Erkenntnis aufgrund Deiner Kommentare, ärgere ich mich ja selbst über mich, dass ich mich von dieser Partei immer wieder so provozieren lasse.

    Aber ich kann es Dir auch ganz anständig sagen: Ich finde den Stil der SVP verletztend, Menschen verachtend, überheblich, in Bildsprache und Wortwahl hitlerisch nationalsozialistisch. Die Politiker um Blocher und Mörgeli treten wie Herrenmenschen auf, die alle niedermachen, die anders denken als sie selbst. Ich mache Dich, nur um das klar zu stellen, nicht nieder, weil Du eine andere politische Meinung hast, sondern weil Du diese eine spezielle Partei verteidigst und wählst. Diese Partei polemisiert und hetzt in einer Art und Weise, die ich als brandstifterisch und absolut unsachlich diffamierend empfinde. Keine andere Partei (auch die anderen bürgerlichen und konservativen Parteien – die nun wirklich auch nicht auf meiner Linie politisieren) lügt derart schamlos in ihren Aussagen und fälscht Statistiken oder die zugehörigen Grafiken um Wähler irrezuführen. Ich denke, Beweise für diese Aussagen gibt es genug. Das weisst Du auch selbst. Du darfst mir aber gerne Beispiele für andere Parteien, die in der gleichen Art agieren, bringen. Rethorische Zuspitzungen sind bis zu einem gewissen Mass sind auch akzeptierbar. Aber die SVP überschreitet diese Grenzen in verletzender Weise um Welten.

    Darum, da hast Du recht, werde ich nie verstehene, wie man als intelligenter Mensch mit Herz und Verstand diese Partei ernst nehmen und wählen kann. Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen. Und glaube mir, ich bin ich keinster Weise so engstirnig und schwarz-weiss denkend, wie Du mich siehst.

    Ich bin auch mit BDP Parteimitgliedern inhaltlich in vielen Dingen nicht einig. Aber ich empfinde sie als sachlich und fair agierend. Ich kann mit ihnen offene und lösungsorientierte Diskussionen führen. Mit SVP Wählern und Politikern geht das nicht. Und glaube mir, ich habe das versucht! Es läuft immer darauf hinaus, dass ich als Träumer, Gutmensch, Weichei oder sonstwie verunglimpft werde. Und ja, deshalb geht für mich die SVP als Partei einfach nicht. Generell und überhaupt!

    Ich muss wirklich zugeben, dass ich tatsächlich Mühe habe, nachzuvollziehen wie ein Mensch wie Du, der die Dinge differenziert betrachtet und scheinbar einen breiten Horizont besitzt, so eine Partei ernst nehmen kann? Und ich nehme an, Du weisst genau, was ich damit sagen will. Ich lehne es nicht ab, dass es Menschen mit anderen politischen Meinungen gibt. Ich kämpfe gegen politische Vorstösse, wenn ich sie falsch finde. Dann gerne mit Argumenten und Meinungen.
    Aber ich lehne die SVP mit ihrer Haltung und ihrem Auftritt ab!

    Um dann auch noch auf Deine Beispiele einzugehen:

    Auch ich bin übrigens der Meinung, dass man sich als Gast in einem fremden Land anzupassen hat. Man hat die dort herrschenden Werte zu akzeptieren und hat sich an die geltenden Gesetze zu halten und man sollte sich integrieren. Tut man das nicht, verwirkt man damit das Recht, in diesem Land zu bleiben. Da bin ich völlig einig mit Dir! Nur – um da wieder den feinen Unterschied anzusprechen – achte mal, wie die SVP dieses Thema bewirtschaftet? Die Twitterposts von Herrn Mörgeli mit einem Flüchtlingsschiff aus den Neunzigern „Die Fachkräfte kommen“. Die Hetze, die alle Moslems oder Menschen aus dem Balkan in einen Topf wirft, die Menschen mit zweierlei Ellen misst. Ich kann das Argument selbst unterstützen, aber niemals die Art und Weise, wie die SVP es rethorisch vertritt. Denn sie verbreitet eine Stimmung (und da bin ich uneinig mit Dir) die ALLE Ausländer in ein schlechtes Licht rückt. Sogar die Flüchtlinge, welche nun wirklich in schierer Not um Hilfe betteln.

    Du merkst, ich bin in meiner Haltung der SVP und ihrem Stil gegenüber wirklich schwarz-weiss. Das gebe ich gerne zu. Nicht aber in der Sachpolitik und der politischen Themen.

    Dass ich da, um auf den Busch zu klopfen, in der Sprache der Partei spreche, gegen die ich mich wehre, dient auch dazu, etwas zu reflektieren! Es scheint mir gelungen zu sein. Denn Du hast reagiert. Schön finde ich dabei, dass Du mir bestätigst, dass ich damit (in dieser Schwarzweisssprache) keinen Deut besser bin, als diejenigen, mit denen Du sympathisierst. Dass Du mich, bzw. meine Art das zu kommunizieren ablehnst, aber die Partei die ebenso handelt und gegen die ich keinen Deut besser sei verteidigst, finde ich sehr spannend!

    Eigentlich hast Du mit Deinem Schlusssatz klar gemacht, dass Du auf keinen Fall SVP wählen kannst. Denn Du kannst nicht mein Schwarzweissdenken verurteilen um danach die Partei, welche das Schwarzweissdenken als grundsätzliche Haltung und Kommunikationsstil pflegt, wählen.

    Oder doch? Dann fände ich das allerdings äusserst erstaunlich!

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