Das Haus am Strand

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IMG_8079, ursprünglich hochgeladen von cshontz

Leicht wie hauchdünne Seide strich ein Wind durch die Bäume, die den Weg zum Strand säumten. Der Geruch von Salzwasser, Fisch, Tang und Diesel lag in der Luft. Ein Duft der mir auch bei geschlossenen Augen unveränderlich klar machte, dass ich nicht zu Hause war. Aber wo ich wirklich war, wusste ich auch nicht. Irgendwo im Süden, auf einer Insel vielleicht? Der Mann neben mir war wohl Tom, mein langjähriger Lebensparter, aber sogar dass konnte ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich setzte es einfach so voraus.

Diesen Traum träumte ich letzte Nacht nicht zum ersten Mal und ich wusste, dass ich hier nicht zum ersten Mal war.

Da war er wieder, dieser gutaussehende, braungebrannte Kerl mit dem sexy Grinsen. Das Haus dass zu diesem Garten gehörte war gross, irgendwie altmodisch, schön und es hatte eine magische Anziehungskraft auf uns beide. Ohne eingeladen worden zu sein, aber auch ohne Bedenken, gingen wir einfach durch den Garten, vorbei an dem immer noch grinsenden Kerl, der keine Anstalten machte uns aufzuhalten.

Das Haus schluckte uns. Drinnen war es dunkel, kühl und irgendwie hatte es ein schwere, dickflüssig-rauchig-ätherische Aura, wie ich mir vorstellte, dass sie in den Opiumhöhlen in Shanghai sein musste. Es erfasste mich eine unglaublich erotische Energie. Ich vibrierte und ein warmer Schauer durchfloss meinen ganzen Körper.

Aus einem anderen Zimmer kam der Hausherr und ging auf uns zu. Ebenfalls ein gutausehender, dunkelhaariger Kerl so um die mitte Dreissig. Wir sprachen nicht, aber mit einer Kopfbewegung deutete er uns an, ihm zu folgen. Er führte uns in den nächsten Raum, den ich nur noch als ein dunkles, grosses Zimmer in Erinnerung habe. Es gab eine grosse, alte, durchgesessene, braune, altmodisch gesteppte Ledercouch auf der wir uns niederliessen. Sie roch nach Sex, Schweiss und schien die Erinnerung an etliche Orgasmen auszustrahlen.

Schon seit geraumer Zeit spürte ich eine nicht endenwollende Erektion und dachte, dass es nun wohl irgendwie zur Sache gehen würde.

Aber plötzlich veränderte sich die ganze Szenerie grundlegend. Wir waren zwar noch in einem Haus, aber das sah nun komplett anders aus. Sofort wusste ich, dass wir nicht mehr irgendwo im warmen Süden waren, sondern irgendwo in der Schweiz. In der Luft lag eine Mischung aus den Gerüchen die man sonst in verlassenen Turnhallen-Garderoben oder Massenlagern findet. Kalter abgestandener Schweiss, Kellergeruch mit einer leichten Schimmelnote und zusätzlich roch es nach Rauch und abgebrannten Räucherstäbchen.

Es war nun keine grosse, stattliche Villa mehr, sonder mehr so etwas wie ein Pfadfinderheim in einem Wald. Das Haus war voller fremden Menschen, die willenlos und lethargisch auf Schlafsäcken und Matten am Boden lagen. Wanderer, die zufällig vorbei kamen, wurden draussen an ein paar Tischen verköstigt und ins Haus gelockt. Kaum waren sie drin, wurden auch sie schlagartig hypnotisiert und konnten das Haus nicht mehr verlassen.

Ich wollte da raus! Weg! Einfach nur weg! Die ganzen Zombies dort ekelten mich geradezu an und ich wollte zurück ins Leben. Aber das Haus zu verlassen schien schier unmöglich zu sein. Mein Begleiter, ich glaube noch immer dass es Tom war, und ich versuchten es gemeinsam. Aber an der Tür konnten wir einfach nicht weiter gehen.

Da beschloss ich innerlich einfach, mich ganz und gar dafür zu entscheiden, dass ich jetzt gehen werde. Ich beschloss keine Panik aufkommen zu lassen, die komplizierten Gedanken in meinem Kopf zu ignorieren und einfach zu gehen.

Ich packte Tom am Arm – und ging einfach! Schwer wie Blei waren unsere Füsse und mit grösster Anstrengung gingen wir Schritt für Schritt in Richtung Wald weiter. Es ging schwer, aber es ging! Bald hatten wir den Wald hinter uns und erklommen über eine Alpweide ein in wunderbar warmes Sonnenlicht getauchtes Plateau. Wir hatten es geschafft! Ich fühlte mich wunderbar befreit! Und darauf hin erwachte ich dann. Ich war auf der Couch eingeschlafen, kurz bevor ich ins Bett wollte. Tom lag schon oben und ich ging hoch und kuschelte mich an ihn.

Beim erneuten einschlafen erinnerte ich mich plötzlich an den ersten, gleichen Traum, den ich vor Jahren schon mal hatte. Damals endete er damit, dass ich an der Türschwelle verzweifelte. Nicht aus dem Haus kam. Panisch erwachte ich damals ganz langsam. Mein Bewusstsein tauchte auf, aber mein Körper war noch gelähmt. Ich wollte unbedingt erwachen, aber dies passierte nur in Zeitlupe und ich versuchte Tom zuzurufen, er solle mich wecken. Das ging aber nicht und aus meinem Mund drangen nur komische, glucksende Schreie.

Diesmal hatte ich es geschafft! Ob es etwas damit zu tun hat, dass ich nach bald 25 Jahren endlich das Kiffen aufgegeben habe und nun schon bald 2 Monate „klar“ bin?

Nächste Mal, habe ich mir vorgenommen, möchte ich mir bewusst werden dass ich Träume, wenn ich wieder zu diesem Haus komme.

Mal sehen, ob es ein nächstes Mal gibt!

In diesem Sinne – Träume sind nicht nur Schäume, sie sind die verschlüsselte Sprache, in der unsere Seele mit uns zu kommunizieren versucht! Na dann, ich freue mich auf das nächste Plauderstündchen!

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Sehnsucht

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IMG_4050, ursprünglich hochgeladen von Stoepsomat

Seltsam flach formten sich heute die aufsteigenden Rauchschwaden aus den Kaminen der Häuser, die ich von meinem Bürofenster aus sehen konnte. Die Luft war kalt und ein einlullendes Grau durchdrang den Himmel und meine Gedanken. Da war es wieder, dieses Gefühl ganz langsam und unverhofft aus der hektischen Realtiät herausgezoomt zu werden. Für einen kurzen Moment fesselten mich tanzende Schneeflocken, ein paar Vögel flatterten empört über den späten Schnee und flüchteten schimpfend unter einen schlafenden Flieder. Mein Ohr erfasste leise diese überall gleich klingende, sonore und doch freundliche Stimme, die am naheliegenden Bahnhof die ein- und abfahrenden Züge meldete und da passierte es!

Meine Augen schlossen sich und mein Geist verlangte nach einem kurzen Ausflug in die Vergangenheit. Sommer 2007 – Die kleine urtümliche Kanareninsel La Gomera. Die Sonne brannte, der Pool war angenehm temperiert und ich nackt, wie ich geboren wurde, mit dem Fotoapparat um das Haus pirschend auf der Suche nach ungewöhnlichen Motiven. Dieses Gefühl von purem sich-selbst-sein. Nichts dass einem weder körperlich noch geistig einengen könnte. Freiheit pur!

Wie ein kleiner Abenteurer auf einer Fotoexpedition, leise befürchtend doch noch einen überlebenden Dinosaurier ausfindig zu machen. Da! Der Gecko beim Rendez Vouz mit seiner Beute. Sekunden später war nur noch der Gecko da. Und noch eine Sekunde später kam auch ich wieder an. In der Realität des Alltags. Die Schneeflocken tanzten noch immer. „Stoeps! – STOEPS! – STÖÖ-HÖÖPS!!!“ Ich schaute in die Augen von Samuel, meinem Arbeitskollegen. Touch down! Noch etwas benommen landete ich vollends wieder im Hier und Jetzt.

Aber ich liebe sie! Diese kurzen sehnsüchtigen Tagträume die einem für einen kurzen Moment auf leisen Schwingen an einen Ort entführen der so fern ist und doch so nah!

In diesem Sinne – Bewahren wir uns die kurzen, kleinen Augenblicke in denen uns ein Bild, ein Geräusch oder ein Geruch unverhofft in eine andere Welt versetzen und süsse Qualen der Sehnsucht uns umarmen!

Leiche zu entsorgen!

Bild(31), ursprünglich hochgeladen von Stoepsomat

Heute Nacht hatte ich einen äusserst schrägen Traum. Ich war in einer fremden Wohnung und es waren noch etwa 5 -7 andere fremde Leute anwesend. Ich hatte das Gefühl, es war eine Party, die grad zu ende ging. Die Wohnung war nicht besonders eingerichtet, eher einfach und irgendwie in einer Stadt oder Stadtnähe. Plötzlich war da eine Leiche. Ein Mann der erschossen worden ist. Ich habe keine Ahnung wer ihn warum erschossen hat, glaube aber, dass es einer oder mehrere der Anwesenden waren, die ihn auf dem Gewissen hatten. Es ging nun darum, den toten Körper zu entsorgen. Man einigte sich darauf, ihn in einen nahegelegenen See oder Tümpel zu werfen. Ich fand das keine gute Idee, weil ich weiss, dass eine Leiche nicht lange auf dem Grund des Sees bleibt, sondern nach einiger Zeit wieder auftaucht. Ich hatte aber keinen Einfluss auf das Geschehen und war nur als Beobachter beteiligt. Plötzlich tauchte auch die Polizei auf. Und obwohl der Leichnam nicht versteckt war und einfach so auf dem Boden lag, wurde er von den Polizisten nicht entdeckt.

Plötzlich kam mir in den Sinn, dass ich selbst zu Hause noch eine Leiche habe. Weiss aber nicht, ob ich den Menschen getötet hatte oder was für eine Bewandnis es damit auf sich hatte. Ich beschloss, nach Hause zu gehen und mir mit Tom auszudenken, was wir damit machen sollten. Ich dachte noch, ich werde es besser machen als die anderen und mir etwas ausdenken, dass dafür sorgte, dass die Leiche nicht wieder zum Vorschein kommen wird. Bevor ich dazu aber eine konkrete Idee hatte, war der Traum zu Ende.

Erstaunlich fand ich, dass ich das gar nicht schlimm fand, dass da soviele Leichen waren. Und es hat mich nun den ganzen Tag beschäftigt. Immer wieder kam mir der Traum in den Sinn. Nur habe ich noch nicht herausgefunden, was er mir sagen will.

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