Im Nordirak sind nun die Türken einmarschiert und bekämpfen mit militärischer Gewalt Stellungen der PKK. Die USA führten seit 9/11 einen verbitterten Kampf gegen Al Kaida und Osama Bin Laden. Die Spanier kämpften mit den baskischen Rebellen und Deutschland kann ein Lied von der RAF singen.
Das Prinzip ist immer das gleiche! Man bekämpft Gewalt mit Gewalt. Aber – warum kommt es überhaupt dazu, dass Menschen zu Terroristen werden? Wie können überhaupt Gruppierungen entstehen, die derart abscheuliche Mittel wählen, um auf Ihre Anliegen hinzuweisen?
Terrorismus hat immer eine lange Vorgeschichte. Er entsteht nicht einfach so, sondern als Folge von massiver Unzufriedenheit, Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Minderheiten und Ihre Anliegen werden also so lange massiv unterdrückt bis sie keinen anderen Weg mehr sehen, als mit massiver Gewalt auf sich aufmerksam zu machen.
Also ist Terrorismus nicht eine Aktion, sondern eine Reaktion. Eine Reaktion mit noch mehr Unterdrückung und Gewalt zu bekämpfen scheint mir da ein sinnloses Unterfangen, da es nur zu einem weiteren Schritt in der Gewaltspirale führt. Und genau das spüren wir nun auch in der Gesellschaft. Wir alle werden so massiv mit Brutalitäten, Gewalt, Militäreinsätzen und Unterdrückung konfrontiert, dass wir dieses Mass bereits als fast normal ansehen.
Wer profitiert davon? Immer wenn solche Themen anstehen, frage ich mich, wer profitiert eigentlich davon?
Seltsamerweise profitieren immer die konservativen Kräfte von solchen Prozessen. Bürgerrechte werden eingeschränkt, der Datenschutz verwässert, die persönliche Freiheit eingeschränkt und immer mehr staatliche Kontrolle wird etabliert und als normal betrachtet.
Steckt dahinter nicht ein System??? Sind nicht die ursprünglichen Unterdrücker von Minderheiten für die Eskalationen verantwortlich? Ist es nicht schon fast logisch, dass eine unterdrückte Minderheit irgendwann fast nur noch zu Gewalt als Mittel greifen kann und die konservative Mehrheit kann die Minderheit dann dafür noch massiver verurteilen?
Einmal mehr denke ich da an den Aufbau der Taliban durch die USA und wie die Folgen der Militarisierung heute bekämpft werden.
Mir scheint, es ist zu einfach, mit dem Finger auf die bösen Terroristen zu zeigen. Man muss sich fragen, wer von diesem ganzen System am meisten profitiert. Dann findet man auch heraus, wer dieses System aufrechterhält und so die eigentlichen Verantwortlichen sind.
So gesehen müsste man also auch nicht den Terrorismus bekämpfen, sondern Staatsysteme schaffen, die die Integration von anders denkenden und Minderheiten unterstützt. Nicht irgendwelche geplanten Gebilde, die Stur einen Weg oder ein Ziel verfolgen. Sondern flexible, offene Strukturen die es erlauben situativ und kreativ auf die Bedürfnisse der Mitglieder, egal ob Minderheit oder Mehrheit, einzugehen.
Das würde auch bedeuten, wegzukommen von ideologischer Machtpolitik und hinzuarbeiten auf ein lösungsorientiertes, kooperatives System, das der Entwicklung und den Rythmen der Zeit gerecht werden kann.
In diesem Sinne – Utopia ist noch in weiter Ferne! Lasst uns gemeinsam einen Weg dorthin finden.
Man, du schreibst mir aus der Seele. Ich finde es auch nicht gut zu meinen, das ist jetzt ein Terrorist und das ist ein braver Bürger. Außerdem beschneidet es wirklich andere, wie wir es anhand der jetzigen Onlinedurchsuchen und der Vorratsdatenspeicherung sehen. Du ahst aber schon schöne Lösungsansätze. Es begeistert mich!
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Dank Dir für die netten Worte. Es lohnt sich immer, sich die Frage zu stellen, wer bei einem System oder Situation am Ende profitiert. Und plötzlich merkt man, dass diejenigen denen man die Schuld gibt, gar nicht die sind, die profitieren. Und da wird’s dann eben richtig spannend! Beim Terrorismus ist das augenfällig. Denn noch nie hat eine Terrorist langfristig ein inhaltliches Ziel erreicht! Aber Andere, wie zum Beispiel Herr Bush, erreichen mit Hilfe des Terrorismus dafür ihre Ziele viel leichter…das macht doch neugierig!
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